JAHRTAUSEND-LITERATUR
Ein unterhaltsamer Abend, keine strenge Lesung im üblichen Sinn. Die Macher Martin Kuchejda, Winfried Bode und Stefan Heidtmann wollen ihr Publikum mit schönen und wichtigen Texten aus 2000 Jahren Weltliteratur begeistern. Das beginnt mit dem „Hohelied der Liebe” aus der Bibel und endet mit Peter Lichts „Lied gegen die Schwerkraft”.
Zum Programm gehören Songtexte genauso wie Passagen aus Romanen, Auszüge aus Märchen, klassische und moderne Lyrik. Es geht also munter hin und her, wenn Martin Kuchejda, Leiter der Halle 32, und der Kölner Musiker Winfried Bode lesen. Ihre Auswahl ist eine rein subjektive. Sie haben jenes für diesen Abend herausgepickt, was ihnen am besten gefällt. Beispielsweise bringen die beiden die berühmte Schilderung aus Thomas Manns Roman „Buddenbrooks” zu Gehör, in der Senator Buddenbrook ein Zahn entfernt wird. Aber auch die Sterbeszene aus Karl Mays „Winnetou III” bekommt ihren Raum.
Stefan Heidtmann kann an dieser Stelle natürlich nicht anders, als begleitend die berühmte Filmmusik anzuspielen. Er illustriert die Texte am Klavier, assoziiert passende Kompositionen und findet die richtige Klangfarbe – spielt etwa mit arabischen Motiven, wenn aus „Tausendundeine Nacht” gelesen wird. Der Spaß an Literatur und Musik steht bei der „Jahrtausendliteratur” im Vordergrund. Dabei öffnet sich Gelegenheit, den einen oder anderen Text für sich zu entdecken. Zur Jahr-tausendwende 1999 gab es im damaligen Gummersbacher Kulturzentrum Bruno-Goller-Haus eine ähnliche Veranstaltung. Daran knüpft das Trio heute an, versieht den anderthalb-stündigen Abend jedoch mit seiner eigenen Herangehensweise und immer wieder mit Augenzwinkern …