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Die Liebe bleibt. Kreuzweg

CKO_20200306_Kreuzweg
Datum:
Termin: 6.3.20 19:00

Das Leiden und Sterben Jesu von Nazaret ist heute Ausgangspunkt für die Versöhnung. Menschen mit den unterschiedlichsten Auffassungen sind bereit, sich auf das Leiden und Sterben Jesu einzulassen, um das Leiden der Menschen heute besser verstehen zu können. 
Schon seit Jahrhunderten ziehen Christen aller Konfessionen nach Jerusalem, um an den Stätten des Lebens und des Leidens Jesu über seine Botschaft, seinen Weg, seinen Kreuzweg nachzudenken. Sie hatten das Bedürfnis, ein Stück Jerusalem mit in ihre Heimat zu nehmen. Diesem Bedürfnis entstammen die Kreuzwegstationen, die man heute noch in vielen Kirchen findet. 
Weil immer wieder Menschen andere ans Kreuz schlagen, darum korrespondieren die Leiden unserer Zeit mit dem Geschehen auf Golgota. Der Weg, den Jesus ging, macht deutlich, dass Leiden nicht nur als blindes Schicksal erfahren werden kann, sondern auch als Weg der Versöhnung.

 

Im Jahr 1969 hat HAP Grieshaber seinen Kreuzweg der Versöhnung mit 14 Stationen für die Bruchsaler Hofkirche fertiggestellt. Im Jahr 1973 ist der Kreuzweg der Jugend ökumenisch geworden. Der evangelische Pfarrer Uwe Seidel hat dem Kreuzweg in seinen ökumenischen Anfängen gemeinsam mit dem Dominikanerpater Diethard Zils, textliche und grafische Impulse gegeben. Seit 1974 erscheint der ökumenische Kreuzweg der Jugend mit jährlich wechselnden Inhalten, aber immer mit sieben Stationen. Aus der katholischen Tradition der Kreuzwege und aus der evangelischen Tradition der Passionsandachten ist eine ökumenische Form entstanden, die sich im Laufe der Jahre zu einer Bewegung über trennende Grenzen und Mauern hinweg entwickelt hat. 

In einem kleinen Buch begegnen die Bilder von HAP Grieshaber den Texten von Uwe Seidel, Diethard Zils und Alois Albrecht aus den ökumenischen Kreuzwegen der Jugend der 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Bilder und Texte haben bis heute nicht an Aktualität verloren In neun Stationen, die biblisch belegt sind, treffen Texte aus den Kreuzwegstationen auf die Holzschnitte von HAP Grieshaber. Das Leben, das Leiden und Sterben Jesu von Nazareth und die lange christliche Tradition der Kreuzwege verbinden sich mit unserer Gegenwart, immer wieder. Wer sich auf den Kreuzweg Jesu begibt, der geht zu den Menschen, bleibt in der Hoffnung und trägt den Himmel in sich, denn die Liebe kannst du nicht begraben. Die Liebe bleibt. 

Hans-Jürgen Netz