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Kölnische Rundschau

Was uns trägt

Engelskirchen - (gh) „Ich darf ihnen verkünden, wir haben noch nie zusammen geprobt, von zusammen aufgetreten, gar nicht zu reden“, begrüßte Willibert Pauels alias „Ne bergische Jung“ in seiner bekannt schelmischen Art die Gäste in der rappelvollen CulturKirche Oberberg auf den Höhen Osberghausens; unter ihnen auch Engelskirchens Bürgermeister Dr. Gero Karthaus und Kreisdechant Christoph Bersch. „Aber ich darf ihnen verraten, de Jung kann singe“, setzte Pauels launig hinzu.

Das bewies dann auch der „Jung“ in einem fast dreistündigen Konzert ein ums andere Mal mit seinen gefühlvollen, lustigen, aber auch hintergründigen Songs, schließlich war Edzard „Eddie“ Hüneke Gründungsmitglied der nicht nur in Deutschland über Jahre begeistert gefeierten A cappella-Band „Wise Guys“.

Mittlerweile ist er als Solist auf Tour, wobei ihn sein langjähriger Musikgefährte Tobi Hebbelmann begleitet, der gekonnt auf Gitarre, Percussion und Orgel aufspielt.

Die beiden und der im Berufsleben als Diakon seelsorgerisch tätige „bergische Jung“ wollten erstmals in Engelskirchen-Osberghausen ein Experiment wagen. Sie nennen es „Was uns trägt - auf den Flügeln der Musik, des Lachens und der Religion“ und feierten im „rheinischen Gaza-Streifen“ Premiere. [...]

© Rheinische Anzeigenblätter; Anzeigen Echo

Was ist eigentlich eine Kulturkirche?

"Eine von möglichen Antworten auf die Sehnsucht der Menschen" - ein Interview mit Diakon Patrick Oetterer.

Ihre liturgische Nutzung soll gesichert bleiben. Doch ergänzend werden zunehmend ländliche Kirchenräume zu attraktiven Begegnungsstätten mit wohl überlegten Kulturprogrammen. Dass das Konzept aufgeht, erklärt Diakon Patrick Oetterer.

DOMRADIO.DE: Herr Oetterer, der Begriff "Kulturkirche" ist eine Wortneuschöpfung und bedeutet, dass sich in einem Sakralraum Spiritualität und Kultur in allen ihren potenziell denkbaren Ausbildungsformen begegnen. Die evangelische Kirche reklamiert diese Definition schon länger für sich. Aber auch innerhalb des Erzbistums Köln gibt es bereits Kulturkirchen wie beispielsweise in Oberberg St. Mariä Namen, Osberghausen, oder aber auch St. Gertrud in Köln. Nun kommt mit St. Johannes der Täufer eine neue in Bergisch Gladbach-Herrenstrunden hinzu. Welches Konzept steckt dahinter?

Diakon Patrick Oetterer (Leiter des Referates Geistliches Leben): Die Frage, die heute hinter allen Überlegungen zur Nutzung von Kirchen steht und sowohl die Deutsche Bischofskonferenz als auch die Verantwortlichen in Rom       

beschäftigt, ist doch: Was machen wir mit unseren Kirchen, die vielerorts immer weniger Gottesdienstbesucher haben? Gerade wenn es sich um kleinere Gotteshäuser an der Peripherie handelt. Es kann doch nicht sein, dass wir sie alle, weil sie scheinbar ausgedient haben, profanieren oder sogar abreißen, wenn sie leer stehen. Diese geistlichen Orte – ob in Zentren von Städten oder ländlichen Gebieten – die den Menschen als Orientierungspfeiler in ihrem Leben, als Glaubens- und Begegnungsstätten mit Gott dienen und mit denen sie prägende Erinnerungen verbinden, brauchen ergänzende, stützende Aktivitäten, die sich an die gottesdienstlichen Sinnangebote anlehnen oder daraus speisen. Dabei bewegt mich vor allem – und das schon seit Studientagen: Wie kann das Christentum, der christliche Glaube in unserer westlichen Kultur lebendig und insofern durchaus auch prägend bleiben? Eine uralte Frage. Schon die frühen Christen waren darum bemüht, der kulturellen Umgebung eine andere Sicht auf das Leben, das Zusammenleben zu geben. Gewissermaßen alles aus der Erfahrung und der Sicht von Tod und Erlösung Jesu Christi zu betrachten. Dann wandelt sich eine Kultur. Dann wandelt sich der Geist der Zeit. Dies hat die Menschen in allen Schichten der damaligen antiken Kultur emotional und rational berührt. .....  > weiterlesen